Das alte Handwerk der Ofenbauer.

Der handwerkliche Ofenbau ist ein Vollhandwerk, welches nur mit Ablegung der Meisterprüfung selbständig ausgeführt werden darf. Der Ofenbau ist dem Verband „ Sanitär- Heizung- Klima“ angeschlossen. Es bestehen regionale Innungen.

Der Ofenbau hat eine jahrhunderte lange Tradition. Ursprünglich waren es die Töpfer, die Ofenkacheln herstellten und diese als wärmespeichernde, pflegeleichte und schöne Verkleidung von Einzelöfen oder Herden in die Wohnräume einbauten. Nach den ineffektiven offenen Kaminen war diese Ofenart endlich eine brennstoffsparende und wirkungsvolle Heizung. Statt Keramik wurden je nach Ortslage auch Speckstein in Skandinavien oder anderer geeigneter Naturstein verwendet. Die Ausführungen waren grenzenlos, von schlicht bis zu den schmuckvollen Kachelöfen der Gutshäuser und Schlösser. Kachelofenbauer werden in Süddeutschland und Österreich „Ofenbauer“ und „Hafner“ genannt. Dieses hat seinen Ursprung wieder beim Töpfer, der den „Haffen“, also den Keramikbecher herstellt.

Heute hat sich das Bild der Ofenbauer stark verändert. Die alten handwerklichen Fähigkeiten sind vorhanden und werden an Auszubildende weitergegeben. Moderne Materialien, anspruchsvolle Heiztechnik, die dem Umweltschutz Rechnung tragen muss, werden eingebaut. Neue Verbrennungstechnik und Elektronik hat auch hier Einzug erhalten. Der moderne Ofenbauer/in kann also den traditionellen Kachelofen, sowie modernste Anlagen einbauen. Neben dem handwerklichen Ofenbau werden industrielle Kaminöfen und Pelletöfen angeboten und installiert. Auch hier sind Ofenbauer/innen die Fachleute, die auch vom Verkauf dieser Kaminöfen existieren und den Betrieb aufrecht erhalten können und nicht zuletzt hierdurch Ausbildung und Nachwuchs generieren können.

Die „Sache“ mit den Schornsteinfegern:

Oder: „Wettbewerbsverzerrung durch Schornsteinfeger“. Bis zum Entfall des „Nebenerwerbsverbotes“ der Bezirksschornsteinfeger- Meister im Jahr 2015, waren Ofenbauer und Schornsteinfeger im Gegensatz zu heute keine Konkurrenten. Dadurch, dass Schornsteinfegern immer mehr „hoheitliche Aufgaben „, bedingt durch wartungsfreie Heizungen ( Wärmepumpen ) verlieren, gab es dort Ängste, die nötigen Einkünfte nicht mehr generieren zu können. Also überlegte man wohl, wie neue Einkommensfelder erschlossen werden sollten. Da sich Schornsteinfeger auch mit Öfen auskennen, lag es wohl nahe, industriell hergestellte Öfen mit anzubieten. So weit- so schlecht für den Ofenbauer.
Nach einigen Nachverhandlungen in der Politik ist es nun so, dass Bezirksschornsteinfegermeister/in zwar weiter Fertigöfen verkaufen dürfen, sie aber nicht in Ihrer Arbeitszeit als Schornsteinfeger und nicht im eigenen Bezirk installieren dürfen! Man hilft sich hier, indem meist Kollegen des Nebenbezirks offiziell den Ofen verkaufen…

Für uns Ofenbauer ist diese Regelung ärgerlich, da Schornsteinfeger von berufswegen an der Kundenquelle sind, nichtmal Werbung machen müssen. Die Kommunikation bei Neuanlagen, die schon immer ein Hand-in-Hand von Schornsteinfeger und Ofenbauer erforderte, ist gestört.
Es ist nicht so, dass wir keine Konkurrenz akzeptieren, es gibt genug Fertigofenverkäufer ohne Meistertitel, eben Betriebe, die nicht ausbilden dürfen.
Wir stören uns daran, dass vom Land bestellte Schornsteinfeger/in,  nach Gebührenordnung ihre Arbeit abrechnen darf, in Konkurrenz zu freien Handwerkern stehen darf.
Ein passendes Beispiel ist folgendes:

Stellen sie sich vor, Sie hätten eine eigene KFZ- Werkstatt mit Angestellten und Auszubildenden.
Wie Sie wissen, müssen alle PKW zum TÜV.
Ihr alter Werkstattkunde fährt also mit seinem PKW zum TÜV, dieser bemängelt die Bremsen und sagt zu ihm, „fahren sie doch gleich nach nebenan, unsere hauseigene Werkstatt erledigt das gleich. Dann ist auch die TÜV- Plakette anschließend kein Problem“.

Dem Kunden wäre es wahrscheinlich ganz angenehm, Ihre eigene Werkstatt würde aber zunehmend Aufträge verlieren und müsste ggf. an Fachkräften sparen. Der TÜV aber, nimmt Ihnen staatlich genehmigt, Ihre Kunden weg. Gut also, dass es noch keine hauseigene Werkstatt beim TÜV o.Ä. gibt!

( Ganz ähnlich ging es vor vielen Jahren den Gartenbaubetrieben in Gelsenkirchen. Dort durfte plötzlich die kommunale Gartenbaugesellschaft „Gelsengrün“ private Gartenbauarbeiten anbieten. Ausgeführt mit dem aus Steuergeldern finanzierten Maschinenpark. Ein Unding! Die privaten Gartenbaubetriebe hatten kostenmäßig keine Chance mehr. Die Regelung wurde relativ schnell wieder eingestellt ).

Das Thema ist politisch durch. Wir alten Betriebe leben damit, werden die Jahre damit überstehen. Jungen Kollegen wird es dadurch aber nicht einfacher gemacht!
Staatlich geförderte Konkurrenz ist keine faire Konkurrenz. Wichtig ist, dass die Bedingungen für den Verkauf von Öfen durch Schornsteinfeger und Nicht- Ofenbau-Meisterbetrieben für den Kunden bekannt sind.

Ihr  Angebot / Planung:

Wenn Sie einen Neubau planen, ist eine frühzeitige Ofenplanung sehr wichtig, um bauliche Anforderungen zu erfüllen. Beispiele: Verbrennungsluftleitung, Traglasten, Brandschutz u.s.w.

Soll die Ofenanlage in einem vorhandenem Haus erstellt werden, komme ich zu Ihnen und überprüfe die Gegebenheiten wie den evtl. vorhandenen Schornstein.
In einem Gespräch ermitteln wir das Aussehen des gewünschten Ofens. Vor Ort können die Dimensionen direkt besprochen werden.Sie bekommen von mir ein ausführliches Angebot mit genauer Beschreibung Ihrer Ofenanlage.

Wassertechnik: Für Informationen klicken Sie bitte auf den Link zur Firma LEDA. Dort sind die Möglichkeiten bestens erklärt.

Feinstaub: Nach der neuesten Bundesimmisionsschutz-Verordnung „BImschV“, sind für neu eingebaute Öfen (Feuerungen) strengere Feinstaubwerte gefordert. Waren es vor einigen Jahren noch 150mg/Nm³, so sind heute max. 40mg/Nm³ gefordert. Alle Öfen, eingebaut ab 2015, müssen diesen Wert erfüllen.(Es gibt Ausnahmen: Alleinheizungen und Herde z.B.) Bestehende Öfen sind mit einer Übergangsfrist an vorgegebenen Zeiten außer Betrieb zu nehmen oder nachzurüsten. Beispiel: Ofen Baujahr bis 1994 ist bis Ende 2020 zu betreiben. Danach Stlllegung oder Nachrüstung mit einem modernen Feuerraum. Es existieren auch Filter, die mit Lüfter und Stromzufuhr arbeiten. Fragen Sie uns nach den Übergangsfristen und den Modernisierungsmöglichkeiten.

Berufswahl: Kachelofen- und Luftheizungsbauer ! Ein paar Punkte zur Ausbildung:

Voraussetzungen: Mindestens Hauptschulabschluss.                                                                                                                                                                                                                               Handwerkliches Geschick und Kreativität.

Ausbildungsinhalte:                                                                                                                                                            Aufbau von handwerklich erstellten Kachelöfen, Kaminen, Herden, Backöfen.                                                        Materialkunde Stein, Metall, Keramik.
Brandschutz.

Kennen von Wärmeerzeugern mit Energieträger Holz, Gas, Heizöl.                                                                                                 Wärmefunktionen von Luft / Speicher / Wasser.
Berechnungen mit thermischen und statischen Größen. Wärmelehre.
Warmwassertechnik und Hypokaustensystemen.
Einbau von sicherheitstechnischen Einrichtungen wie Differenzdruckwächtern.
Einbau von Feinstaubabscheidern. Elektronisch.

Arbeiten nach Plänen / Skizzen.

Gestaltung / Farblehre und Architektur.

Ausbildungsdauer: 3 Jahre. Blockunterricht wochenweise.

Aufbau von Kaminöfen, Pelletöfen.
Schweißen, Blechbearbeitung. Mauern und fliesen.

Weiterbildung: Techniker, Meister oder Ingenieur.
Studium Innenarchitektur.